Thermotransferdruck - wie funktioniert es ?

Beim Thermotransferdruck wird eine spezielle, mit temperaturempfindlicher Farbe beschichtete Folie zwischen dem Papier und einem Thermodruckkopf hindurch geführt, der Hunderte von computergesteuerten Heizelementen besitzt, die das Druckbild übertragen.

Wird ein Heizelement angesteuert und dessen Kopf erhitzt, schmilzt in der Folie die Farbschicht und wird auf das Papier übertragen. Ihre glatte Oberfläche sorgt für einen exakten Farbaufdruck und erzielt eine präzise Druckqualität. Diese Art Druck ist leicht durch einen höheren Oberflächenglanz als bei den meisten anderen Druckverfahren erkennbar. Während beim Thermodirektdruck Graustufen in schlechter Qualität möglich sind, können Halbtöne im Transferdruck generell nur gerastert auf das Papier übertragen werden, da sich die Farbschicht immer nur vollständig von der Folie lösen lässt.

Da sämtliche Druckausgaben auf der verbrauchten Thermotransferfolie dauerhaft lesbar bleiben, besteht für sicherheitskritische Anwendungen bei Banken, Industrie und Behörden ein konkretes Datensicherheitsrisiko.

Das Druckmedium braucht bei diesem Verfahren nicht unbedingt (Normal-)Papier zu sein. Es muss lediglich die Folie und die Temperatur auf das zu bedruckende Medium abgestimmt werden, dann können die meisten festen Oberflächen bedruckt werden. Einschränkungen liegen vorwiegend in der Verfügbarkeit geeigneter Transferfolien.

Eingesetzt wird ein Thermotransferdrucker oft zum Druck von dauerhaften Etiketten, die beispielsweise auf lang haltbaren Gütern zur Teilekennzeichnung mit Seriennummern aufgebracht werden und die gesamte Lebensdauer dieses Teiles überdauern sollen. Thermotransferdruck gehört daneben zu den häufigen Druckverfahren für das direkte Bedrucken dreidimensionaler Objekte. Für den automatisierten Produktionsprozess werden geeignete Drucker – oft als Bestandteil von Industrierobotern – aus Standardkomponenten (Baugruppen) individuell konfiguriert.

Für den Thermotransferdruck kommen verschiedene Farbbänder zum Einsatz:

  • Farbband aus Wachs: Eignet sich für geringe Druckhitze und bei Bedarf auch für hohe Druckgeschwindigkeiten auf Oberflächen aus Papier oder Karton.

  • Farbband Wachs/Harz: Diese Farbbänder bestehen aus einer Mischung aus Wachs und Harz. Kann auf Oberflächen aus Papier und Karton sowie auf Folienetiketten aus Polyethylen, PVC, Polyester oder Polypropylen verwendet werden. Damit kann eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse erreicht werden zum Beispiel ist der Druck auf Papier wischfest und kratzfest.

  • Farbband Harz: Können bei sehr hohen sowie sehr geringen Temperaturen verwendet werden. Zum Einsatz kommen diese Farbbänder bei Folienetiketten aus Polyethylen, PVC, Polyester oder Polypropylen wie zum Beispiel beim Druck von Barcodes. Mit dieser Variante kann ein Maximum an Widerstandsfähigkeit erreicht werden.
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